Europagala 2025
Im Zuge des Literaturwettbewerbs für Latein beschäftigten sich unsere Schüler/innen mit Europa.
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Mediam in Europam
Es war ein sonniger Tag und Gaius spazierte mit Quintus über das Forum. Sie philosophierten über das Leben und gingen in den Tempel der Minerva. Quintus: “… Gaius, Stultissime! Wir gewinnen jeden Krieg. Also wir Römer sind die Besten. Wer braucht schon Linguam Graecam? In der Zukunft reden eh alle die beste Sprache: Lingua Latina. Griechisch wird irgendwann aussterben, da bin ich mir sicher” Gaius: “Certe, ita est. Die Sprache wird aussterben und die Griechen gleich mit.” (iocosus?) Pueri riserunt. Plötzlich wurden alle Fackeln erleuchtet und eine göttliche Stimme sprach zu den pueris. “Nunc ridetis! Ihr habt keine Ahnung, was die Zukunft bringen wird!” Gaius: “ Te non timeo! Siehst du nicht wie viele bella wir schon gewonnen haben? Wir Römer beherrschen Europa und bald sogar die ganze Welt.” Vox divina: “Ihr werdet schon sehen!” Omnia tenebrosa erant.
Sie wachten auf einem verlassenen Feld auf. Quintus: “Mehercule! Wo sind wir hier?” Gaius: “Hoc etiam audisne?” Quintus drehte sich zu Gaius um und sah in der Ferne etwas schnell näherkommen. Quintus: “Quid est hoc?” Gaius: “ Schaut aus wie asini?” Quintus: “Asinus es! (iocosus?) Das sind equi!” Gaius steht wie ein saxum da. Doch Quintus zieht in schnell auf die Seite. Als die pueri versuchten zu fliehen, stießen sie auf einen römischen Soldaten. Miles: “Pueri! Quid hic facitis?” Quintus: “Non scimus. Was ist hier los?” Miles: “Ad proelium de Hadrianopel estis.” Der Soldat erzählte den pueri vom Verlauf der Schlacht und erklärte, dass es nicht gut für die Römer aussah. Gaius: “Non vincemus?” Noch bevor der Soldat antworten konnte, wurde es erneut dunkel.
Sie wachten auf kaltem Steinboden auf. Gaius: “Mehercule, ist das schön! Sind wir in den Hallen von Jupiter?” Quintus: “Stultissime! Natürlich nicht! Der würde dich nie in seine Hallen lassen.” (iocosus?) Während die pueri sich neckten, tauchte plötzlich ein Benediktinischer Mönch auf. “Vous m’avez fait peur. Mais qui êtes-vous?” Gaius schaut mit großen Augen zu Quintus und sagt: “Quinte, quid dicit?” Monachus: “Lingua Latina? Quis estis?” Quintus: “Gaius et Quintus sumus. Ubi sumus?” Der Mönch nahm die pueri herzlich auf und führte sie durch das Kloster von Cluny. Er zeigte ihnen die Bibliotheken, in denen die wichtigsten Bücher auf Latein geschrieben waren. Quintus: “Quam linguam loquimini? Cur non linguam latinam loquimini?” Noch bevor der Mönch antworten konnte, wurde es erneut dunkel.
Sie wachten auf den kalten, nassen Straßen Londons mit Blick auf die Westminster Abbey auf. Gaius: “Quinte, warum ist dieses aedificium so spitz?” Quintus: “Sehe ich aus wie Minerva? Wir müssen fort von hier, es ist nass und kalt. Vide, porta aperta est.” Die pueri eilten einem Mann in sein Haus nach. Shakespeare: “What doth thee wanteth h’re?” Quintus: “Mehercule! Cur nemo linguam Latinam loquitur?” Shakespear: “Linugam Latinam loquor non bene possum. Sed mei libri spectare potestis.” Shakespeare zeigte den pueri seine Werke unter anderem Julius Caesar. Doch plötzlich machte Gaius eine spannende Entdeckung. “Mehercule! Quinte, wer ist dieser Romeo und was macht er mit meiner Julia???” Quintus: ”Stultissime, haec non Julia nostra est.” Während sich Quintus Gedanken machte, warum Latein nicht mehr gesprochen wurde und wo die Römer waren rannte Gaius iratus zu Shakespeare und befragte ihn über diesen Romeo und seine Julia. Quintus drehte sich zu Shakespeare um und fragte: “Cur non in lingua Latina scribis?” Noch bevor Shakespeare antworten konnte, wurde es erneut dunkel.
Sie wachten in der letzen Reihe der 7c Klasse, auf ungemütlichen Sesseln auf. Gaius: “Mehercule, ubi sumus?” Magister: “Tacete, pueri!” Quintus flüsterte: “Magister est! In schola sumus!” Die zwei Mädchen vor ihnen flüsterten. Hannah: “Lilli, was heißt Pferd auf Latein?” Lilli: “Gaulus, oder?” Hannah: “Gaulus?! Fix net” Lilli schaut nach: “Achso, es heißt equus!” Gaius und Quintus merkten, dass dies eine Latein-Klasse war und fragten: “Puellae, cur non linguam Latinam loquimini?” Lilli: “Hä, was wollen die?” Hannah: “Perché… warte das ist Ital… Quae lingua…” Lilli: “… lingua Latina non loquimur!” Hannah: “Na…quod morta est!” Der Magister hörte diese Frage und antwortete: “Nemo linguam latinam loquitur, nisi in scientia aut in schola.” Lilli: “Latein ist ja nicht Griechisch, was noch gesprochen wird.” Noch bevor Quintus und Gaius etwas sagen konnten, wurde es erneut dunkel.
Sie wachten im Tempel der Minerva auf und schätzen von dort an jeden Tag mit der schönen Lingua Latina.
ENDE
Text von Lilli Martinjak und Hannah Schmidt (7c)
Liebe Lateinerinnen und Lateiner und solche, die es nie werden wollten!
Das Thema meines heutigen Textes ist eine Sprache, die in den meisten europäischen Klassenzimmern mehr gelitten als gesprochen wird: Latein. Oder, wie man es auf Latein sagen würde, obwohl, nein, eigentlich sagt man gar nichts, denn spätestens beim zweiten Satz verliert man sich zwischen Subjekt und Prädikat und findet die wahre Bedeutung des Satzes nie wieder.
Das Thema lautet: Latein – Echo der Antike oder Klang der Zukunft? Damit das auch alle Jüngeren hier verstehen, ein Vergleich: Ist der Kutschwagen bereit fürs autonome Fahren?
Die Antwort ist ganz klar: nein. Damit könnten wir die Rede eigentlich beenden.
Aber da meine Lateinlehrerin noch zwei weitere Jahre über meine Noten entscheidet, bleibe ich lieber ein bisschen höflicher.
Latein hat natürlich eine große Vergangenheit – Cicero, Vergil, Seneca. Alles große Namen, die man heute noch kennt, zwar nicht gelesen hat, aber immerhin noch kennt.
Latein war einst die Sprache Europas: vor allem geschrieben von Juristen, Mönchen und Gelehrten, die offenbar Spaß an Grammatik hatten. Latein war eine Sprache der Universalität, der Gelehrsamkeit und des feierlichen Schweigens nach der fünften Deklination.
Heute ist Latein ein Pflichtfach und angeblich für so vieles nützlich. Man könnte es auch als pädagogische Foltermethode beschreiben, bei der man sich durch endlose Substantivtabellen quält, nur um irgendwann zu sagen: amo, amas, amat, schön, aber ich nehm lieber Spanisch.
Dennoch, so sagen Latein’s Verteidiger*innen, schule Latein das logische Denken.
So verbessert auch das Schleppen einer Legionärsrüstung die Rückenmuskulatur.
Trotzdem macht man es heute nicht mehr. Aus, mh, Gründen.
Ebenfalls ein geschätztes Argument ist: Latein ist doch in so vielen Sprachen enthalten. Deshalb beherrschen Lateinschüler*innen auch die gesamte romanische Sprachwelt.
Manche nennen Latein sogar die Sprache der Zukunft. Dabei gibt es wohl kaum etwas, das der Gegenwart so konsequent den Rücken kehrt und sich dabei so überlegen fühlt; wie Latein.
Latein ist nicht digital, nicht inklusiv und nicht gendergerecht. Latein hat keine Ahnung, was Influencer oder Hashtags sein sollen. Klar hat es Stil, Latein zu können, verleiht Reden Glanz und wirkt intellektuell. Dennoch müssen wir einsehen, dass Latein kein Klang der Zukunft ist. Latein ist das Echo der Vergangenheit. Ein Echo, das uns manchmal nervt, manchmal inspiriert, aber immer daran erinnert, woher unsere Kultur kommt.
Die Zukunft aber? Die wird in anderen Sprachen geschrieben.
Gratias maximas ago.
Text von Miriam Neukam (6a)
Latein als Sprache Europas von der Vergangenheit zur Zukunft
Zeit und Raum schienen zu verschmelzen. Alles stand still und immer in Bewegung. Mehercle! Schnell schlug Gaius sich seine Hand auf den Mund, doch das wäre gar nicht mehr nötig gewesen, denn jetzt brachte er vor lauter Schreck sowieso keinen Ton mehr heraus. Ihm war flau im Magen, fast so, als müsste er sich gleich übergeben. Alles um ihn herum schien sich unentwegt zu drehen. Hektisch blinzelte er ein paar Mal und schüttelte seinen Kopf. Allmählich wurde das Bild vor seinen Augen schärfer. Wo war er hier gelandet? Eben hatte er sich doch noch mit seiner Lateinaufgabe herumgeplagt und jetzt stand er in einem winzig kleinen Raum voller Dinge, die er noch nie zuvor gesehen hatte. Neugierig sah er sich um, als er plötzlich seine Lateintafel erblickte. Sie lag in einer Ecke des Zimmers und leuchtete merkwürdig hell. Vorsichtig bückte Gaius sich, um sie aufzuheben, doch ließ sich im nächsten Moment erschrocken wieder fallen. Die Buchstaben auf der Wachstafel schimmerten golden und die Aufgabenstellung seines Lateinlehrers hatte sich verändert. Quam significationem habet lingua Latina hodie et quam significationem habebit in futuro? Collaborate. (Welche Bedeutung hat die lateinische Sprache heute und welche Bedeutung wird sie in der Zukunft haben? Arbeitet zusammen). Erstaunt starrte Gaius auf die Tafel und im nächsten Moment wurde ihm klar, was ihm widerfahren war.
„Was ist denn jetzt los?“, erschrocken betrachtete Sophia den Zettel. Schnell nahm ihr Melina das Stück Papier aus der Hand und stieß einen leisen Schrei aus. „Das ist noch nicht immer dagestanden, oder?“, verwirrt deutete Melina auf die Buchstaben „arbeitet gemeinsam“. Sophia schüttelte den Kopf, doch bevor sie etwas erwidern konnte, erschienen Tintenspuren auf dem Papier. Fassungslos beobachteten die Mädchen das Geschehen und siehe da innerhalb weniger Sekunden hatte sich aus den Tintenspritzern ein Bild geformt, welches erschreckend große Ähnlichkeit mit dem Turnsaal hatte. Keiner der beiden musste etwas sagen, denn beide wussten, was zu tun war.
Gaius betätigte behutsam die Türklinke und erschrak fürchterlich, als die Tür aufsprang. Vorsichtig streckte er seinen Kopf hindurch und kurz darauf folgte der Rest seines Körpers. Im nächsten Moment stand er in einem riesigen, leeren Raum. Quod insanus! (das ist ja der Wahnsinn!) Alles sah, wie er fand, ziemlich modern aus und er kam sich mit seinen Sandalen und der merkwürdigen Wachstafel ziemlich doof vor. Da hörte er Schritte hinter sich. Eine andere Tür wurde aufgerissen. Sophia und Melina traten hindurch und erstarrten im nächsten Moment. „Du siehst ihn auch, oder?“, fragte Sophia unsicher und Melina nickte nur mit dem Kopf. Gaius war nicht weniger überrascht, doch fand seine Stimme zuerst wieder: „Salvete! Mihi nomen est Gaius.“ Verwirrt schauten sich die Schülerinnen an und Melina antwortete unsicher: „Hallo, äh ich meine natürlich salve“. So ruhig wie möglich traten die drei näher zueinander und betrachteten sich von oben bis unten. Die Mädchen trugen beide eine normale Jeans mit einem Pullover, während Gaius in einem weißen Kittel vor ihnen stand. „Nostra nomina sunt Melina et Sophia (Unsere Namen sind Melina und Sophia)“ stellte sich Sophia höflich vor. „Admodum (freut mich)“ antwortete Gaius daraufhin und streckte den beiden seine Hand entgegen. Unsicher schüttelten die Schülerinnen sie und erblickten dann die Wachstafel in seiner Hand. Als auch Gaius den Zettel bemerkte, fiel es den dreien wie Schuppen von den Augen. Sie hatten die gleiche Aufgabenstellung erhalten, waren offenbar alle drei verzweifelt und mussten jetzt zusammenarbeiten, um sie gemeinsam zu meistern.
„Na dann, an die Arbeit“ meinte Sophia. Mit Stift und Zettel, beziehungsweise mit Kreide und Wachstafel bewaffnet, saßen sich die drei Schüler gegenüber, bereit sich über jegliche Dinge auszufragen. „Ad quid lingua Latina tempore tuo adhibetur (Wofür wird die lateinische Sprache in eurer Zeit verwendet)?“ fragte Gaius neugierig und Melina und Sophia begannen zu erzählen. Sie erzählten davon, dass Latein bei ihnen eigentlich als ausgestorben galt, aber trotzdem noch in vielen Bereichen gebraucht wird. Wie zum Beispiel in der Medizin, in Biologie, in Geologie oder in Rechtswissenschaften sind viele Fachbegriffe lateinischen Ursprungs. Außerdem dient Latein als Grundlage, um diverse neue Erfindungen, Entdeckungen und wissenschaftliche Erkenntnisse zu benennen. Zudem bildet die lateinische Sprache eine bedeutende Basis für andere Sprachen und ist sozusagen die „Mutter“ der romanischen Sprachen. Darüber hinaus werden Lateinkenntnisse für viele Studiengänge vorausgesetzt. Latein soll auch das analytische und logische Denken fördern. Daneben werden auch Fähigkeiten in den Bereichen Textverständnis und Kommunikation verbessert. Außerdem soll die lateinische Sprache „Training für das Gehirn sein“, da das Erlernen eine geistige Herausforderung ist, welche Konzentration und Ausdauer verlangt und verbessert. „Also ist Latein eigentlich alles andere als ausgestorben“, beendete Melina den Vortrag. Interessiert nickte Gaius und kritzelte auf seiner Wachsmaltafel eifrig mit. Nun war er an der Reihe. „Latina nobis magni momenti est. (Latein ist für uns sehr wichtig)“ Gaius erzählte darüber, dass Latein bei den Römern als Amtssprache galt und somit kaum aus dem Alltag wegzudenken war. So wurde sie auch in den Bereichen Recht, Verwaltung und Militär eingesetzt. Die lateinische Sprache wurde im ganzen Römischen Reich gesprochen und nur im Osten durch Altgriechisch ergänzt. Mit vereinten Kräften vollendeten die drei dann noch die Entwicklung über die Jahre hinweg. Gemeinsam fanden sie heraus, dass die komplexe grammatische Struktur der Auslöser dafür war, dass die Sprache für den Alltag als umständlich empfunden wurde und schließlich Vulgärlatein in den Vordergrund rückte, welches sich in den letzten Jahren zunehmend weiterentwickelt hatte. So entstanden aus dem Vulgärlatein, welches zuvor noch als regionaler Dialekt galt, die romanischen Sprachen. Ab dem 18. Jahrhundert wurde Latein dann hauptsächlich für wissenschaftliche und literarische Texte genutzt.
„Completum! (Fertig!)“, zufrieden betrachteten Melina, Sophia und Gaius ihren Text. Fröhlich klatschten sie ein und in dem Moment, als sich ihre Hände trafen, begann sich alles ganz schnell zu drehen. Zeit und Raum schienen zu verschmelzen. Alles stand still und immer in Bewegung.
Text von Melina Kristandl und Sophia Jocham (5a)
Latein – Wenn die Vergangenheit zur neuen Zukunft wird
Wenn das staubige alte Buch aus der letzten Ecke ausgegraben wird und alte Zeiten wieder in den Vordergrund rücken, dann ist klar – Latein ist da!
Plötzlich ist es offenbart – die Sprache steht noch gar nicht vor dem Todesaltar. Glaubt es oder nicht, es ist wahr, die Zukunft des Lateins ist nah!
Solange haben wir den Schlüssel für die Welt gesucht und dabei die alte Sprache verflucht. Jetzt wird uns endlich bewusst, eine Zukunft ohne Latein ist ein gigantischer Verlust! Wer das Verstehen des Lateins schafft, dem steht bevor Macht, Kraft und Leidenschaft. Egal ob durch Medizin, Jura oder Wissenschaft, die Wahrheit und Klarheit wird ins Rampenlicht gebracht. So hell wie es scheint, so klar der Apell, Latein und die Zukunft müssen eins sein!
Als Gewinn für das Erlernen der Sprache, bekommen wir die Erklärung für all die Fragen. Egal ob Italienisch, Französisch oder Spanisch – Latein macht alles logisch, denn die Sprache hilft uns zu verstehen, dass all die Sprachen aus demselben Stammbaum hervorgehen.
Schlussendlich stellt sich nur noch eine Frage – Was ist schon Wissen ohne die tote Sprache? Lernen ohne Latein ist eine wahre Plage! Es führt kein Weg daran vorbei, es betrügt uns nicht das Licht des Scheins, all die Welt funktioniert nur durch das Verstehen des Lateins.
Text von Eva-Maria Klug und Pauline Stroissnig
Latein als Sprache Europas – von der Vergangenheit zur Zukunft
Kann man etwas wieder zum Leben erwecken?
Man möge sich vorstellen, ja wirklich- das Tote war lebendig. Auch wenn sich bei dieser Aussage jeder Lateinlehrer ihm Grabe umdrehen würde- muss man sich doch eingestehen: Latein wird von den meisten von uns schon lange in einem Sarg tief unter der Erde, bedeckt von verschiedenen Schichten, gesehen. Doch manchmal, auch wenn es jetzt abergläubisch klingen möge, wird das Tote zum Leben erweckt und das nicht nur an Halloween. So sitzt man also im Lateinunterricht, hic sedent Lara et Kim, starrt auf den Stowasser mit der Frage welche Farbe schöner auf dem Umschlag wäre als dieses blaue Etwas und doch mit dem Hintergedanken welcher Cortex diese Sprache wirklich beherrschen konnte. Ja, aber man muss gestehen- eigentlich sind wir die Dummköpfe, die Latein nicht verstehen und schon beim dritten Fall aussteigen, ohne zu wissen das es ganze sechs davon gibt. Doch nach dem ganzen Gejammere ist man doch stolz, wenn man einen Satz richtig übersetzt und diesmal nicht die römischen Gallier die Stadt erobern.
Carpe diem. Wenn man länger darüber nachdenkt, verändert manchmal das Tote dennoch das jetzige Leben. Aber wäre es dann nicht etwas Lebendiges? In manchen Köpfen möge die Sprache wie eine alte Ikea-Lampe im hintersten Eck, verstaubt und schon vergessen, im Gehirn aufbewahrt sein, für manch andere ist es eher wie ein Bild an der Wand, an welchem man jeden Tag vorbei geht und sich nur ab und zu die Zeit nimmt doch einen Blick darauf zu werfen. Aber dann gibt es noch Leute, die es nicht dazu kommen lassen, dass die Sprache verstaubt oder gar, wie ein Bild an einer kahlen Wand hängt. Diese Leute machen die Sprache lebendig und somit beweisen sie- das Tote kann wieder zum Leben erweckt werden.
Text von Lara Wenig und Kim Jauk (8a)
„Latein lebt?!‘‘
Ihm wurde, ehe man sich versah, schrecklich schwindelig. Alles drehte und rotierte um ihn. Schlagartig war Quintus im Zentrum Köflachs angelangt. „Wo sind Gaius und Julia und wo in aller Welt bin ich hier?‘‘, sprach er immer wieder mit verzweifelter Stimme. Nach kurzem Zögern machte er sich auf die Suche. Links, rechts egal…alle Wege führen nach Rom. Einige Minuten später sah er einen pulchra templa und steuerte direkt auf ihn zu. Mit einem neugierigen Lächeln betrat er den prachtvollen Tempel. Was wohl dort drinnen verbogen sei? Säulen, die bis zur Decke ragten und Stufen, die endlos weit erschienen. Empört und überrascht von den seltsamen Konstrukten sank sein Kiefer immer tiefer. „Gaius, Julia!“, schrie er erneut. Verzweifelt setzte er sich auf die Stufen. Eine freundlich wirkende Putzfrau stolzierte langsam an ihm vorbei, bis sie erkannte, dass Quintus nur ein Handtuch trug. „Junger Mann, du musst dir sofort etwas anderes anziehen! Hier nimm dieses Gewand von der Fundkiste!‘‘ Mit einem schrägen Blick starrte er sie an, doch letztendlich nahm er es entgegen und zog es widerwillig an. Daraufhin sah er eine puella pulchra und wollte sich selbst nur zu gern vorstellen. Mit stolzem, breitem Lächeln ging er auf sie zu. „Salve, verehrte Dame! Dürfte ich Ihnen mein Reich zeigen?“, sagte er. „Junge, was labberst du überhaupt, denkst du kannst mich so leicht klären?‘‘, antwortete sie mit einem herablassenden Blick. Außer Fassung bat er wenigstens ihren Namen zu erfahren. „Lara und du, Kollege?‘‘ fragte sie aus Höflichkeit. „Meine Freunde nennen mich Quintus und ich komme aus dem schönen römischen Reich“, antwortete er stolz. „Rede digga, das sehr taff Bruder, aber bist du ja eigentlich dieser Macher aus meinem Latein Buch.‘‘ sprach sie. „Was, ich bin in einem Buch? Egal, ich bitte nur um den schnellsten Weg nach Rom, Caesar und meine Freunde erwarten mich!‘‘ Nachdenklich musste sie ihm offenbaren, dass Caesar bereits tot war. Lara erklärte Quintus, dass sie nun ein Fach Namens Latein hätten und dort über seine Geschichten, Rom und weiteres lernen würden. Daraufhin bat Lara Quintus einen Blick in den Latein Unterricht zu werfen. Gespannt und neugierig sah er in alle Richtungen. „Ist das eine Schola?‘‘, fragte er. „Na klar, Bruder‘‘ sagte sie. Nach einer kurzen Führung durch das Gebäude betraten sie eine Klasse. Der Lehrer begrüßte sie freundlich mit einem Servus. Quintus konnte seinen Ohren nicht trauen und fühlte sich schrecklich unterdrückt. Nach einem kurzen Aufklären über die modernen Wege der Begrüßung war er sich bewusst, was der Lehrer eigentlich damit meinte. Der junge Römer bestand darauf, das die Sprache Latein weiterhin bestehen sollte. „Cogito ergo sum‘‘. „Carpe diem“, sprach er andächtig und mit diesen Worten machte er sich auf den Rückweg nach Rom.
Text von Lena Kollegger und Theres Wiedner (5b)
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Text von Lisa-Marie Leitner (8a)
Latein: Europas stiller Pulsschlag
Wenn wir an Rom denken, kommen uns sofort die Schlagwörter wie Trevi-Brunnen, Kolosseum oder Petersdom in den Sinn, doch die Stadt, wie wir sie heute kennen, ist das Resultat einer langen und faszinierenden Geschichte. Den Namen ,,Ewige Stadt erhielt Rom nicht umsonst, schließlich hat sie bereits über Jahrtausende weg eine wahnsinnige kulturelle und historische Bedeutung weltweit aufgebaut. Doch einen ebenso wichtigen Einfluss hatte ihre Sprache: Latein. Denn vor circa 2000 Jahren hatte die lateinische Sprache ihren Höhepunkt mit Rednern wie Cicero und mit dem berühmten Werken Caesars wie ,,Commentarri de Bello Gallico‘‘, welches bis heute noch als eines der wichtigsten Werke für die Goldene Latinität gilt. Fast unvorstellbar, dass die Sprache welche damals als Macht für Politik und Kunst angesehen wurde, 2000 Jahre später nicht mehr täglich gesprochen wird und es durchaus viele Menschen gibt, die sie nicht mehr beherrschen. Dennoch darf man nicht vergessen das Latein in vielen Ecken Europas steckt und wenn wir die Sprache im Gesamten nicht mehr sprechen können, nutzen wir doch alle Wörter wie Fenster oder Schule im alltäglichen Leben, ohne vielleicht jemals darüber nachgedacht zu haben oder sogar zu wissen, dass sie aus dem Lateinischen stammen.
Latein zieht sich durch alle Zeiten und ist somit nicht nur in der Antike wichtig für die Menschen, sondern auch im Mittelalter gilt Latein als Sprache der Wissenschaft und der Kirche. Latein überwindet Grenzen, ganz egal ob Paris, Bologna oder Prag, Latein verbindet die Menschen. Ob beispielsweise ein Mönch daran gedacht hatte, das Latein einmal nicht mehr unsere Alltagssprache ist, sondern andere Sprachen Europa erobern würden? Die Werke aller Persönlichkeiten der Vergangenheit, legten jedoch eine unverzichtbare Grundlage für unser modernes Europa.
Doch auch später träumten Humanisten von einem Europa mit Dichtern und Denkern, die alle durch Ciceros Sprache verbunden sind. Sie schreiben, malen, streiten und bauen Brücken zwischen Ländern, wo man nie denken hätte können, dass eine Verbindung entstehen könnte. Wir blicken auf die Visionen der Menschen zurück und sehen heute ein Europa in Vielfalt mit globaler Kommunikation und digitalen Netzwerken. Aber Latein ist nach wie vor da, zwar leiser als zuvor, jedoch wenn der Arzt ,,diagnostiziert“ oder der Jurist ,,contractus“ sagt können wir das lateinische Erbe deutlich erkennen.
Heute werden in Europa 24 Amtssprachen gesprochen. Fünf von ihnen gehen unmittelbar auf das Lateinische zurück, und auch viele der übrigen enthalten heute noch zahlreiche Lehnwörter mit dem Nachhall dieser alten Sprache. Latein ist also nie verschwunden, obwohl es heute keine Amtssprache mehr ist, aber es ist die DNA Europas. Wir finden Latein auch heute noch im Vatikan, wo es die offizielle Kirchensprache ist.
All das zeigt uns, dass Latein Vergangenheit mit Gegenwart verbindet und Europa auf einem Gemeinsamen kulturellen Fundament steht. Latein bedeutet also mehr als nur eine Sprache. Auch heute noch lernen viele sie, ob aus eigenem Interesse oder weil es der Lehrplan verlangt, jedoch wird so diese alte Sprache von Generation zu Generation weitergegeben.
Wenn wir uns heute ein Europa ohne Latein vorstellen, wirkt das undenkbar. Ohne seine Spuren in unseren Sprachen, ohne seine Ordnung in unseren Gesetzen, ohne seine Ideen in unserer modernen Wissenschaft, all das würde fehlen. Latein ist also weit mehr als nur eine tote Sprache. Es ist ein lebendiges Erbe, das unsere Kultur, unser Denken und unsere Geschichte bis heute und auch noch die Zukunft von fernen Generationen und die Zukunft Europas prägen wird.
Text von Luisa Winkelhofer und Maximilian Pfuisi (7c)
Latein Gedicht
Latein eine Sprache, eine Vergangenheit, ein römisches Leben,
soll es das auch heute noch geben?
Gesprochen wird’s nicht, die Wörter sind schwer,
den letzten Römer gibt’s schon lange nicht mehr.
Trotzdem ist in jedem Wort noch eine Spur,
doch Latein pur,
wird nur noch an der Schule unterrichtet,
im Alltag ist es nicht verpflichtet.
Beim Lernen anderer Sprachen ist es auch gut zu wissen,
ich werds aber trotzdem nicht in der Schule vermissen
mit dem Lehrer hat man Spaß,
auch wenn ich dann jedes Wort vergaß.
Im Arztbrief steht´s, in jedem Wort,
auch in Gesetzen- hier und dort.
Auch an anderen Orten kann man es finden,
doch ich wünschte es würde einfach verschwinden.
Text von Marie Jocham, Jana Zupan, Anna Stadler, Helene Müller und Hanna Pagger (7a)
Non scholae sed vitae discimus Oder: Lateinunterricht- was nun?
So ziemlich jeder Gymnasiast kennt es, der Schultag beginnt, man geht in die Klasse hinein, doch die Freude hält nur kurz: Stimmt, erste Stunde haben wir ja Latein.
Um 07:55 Uhr öffnet sich die Klassentür und doch relativ kurzfristig, aber sehr hektisch, mein Sitznachbar zu mir: Hey, kann ich vielleicht schnell abschreiben die HÜ, nur zur Zier?
Ach komm, bitte, ich selbst mach sie doch eh nie, als plötzlich ertönt ein lautes und bestimmtes „Salvete discipuli“.
Plötzlich, ich merke es langsam, sagt mir mein Nervenkostüm den Kampf an. So cool fühle ich mich ohne den übersetzten Text gar nicht und meine Atmung, sie stockt, bin wie gelähmt…woraufhin der Lehrer bittet „Kann mir noch schnell jemand sagen, wer denn fehlt?“
„Ire ad latrinum minime licet“
Ich denk mir: quoddam me occidet“
Aber was machen wir heute Grammatik Kulturkunde oder wieder übersetzen?
Was interessierts mich, warum sich die Römer mit den Galliern fetzen?!
„Beginnen wir die Hausübung zu vergleichen“
Wah geh bitte, als würd nicht das „farbenfrohe“ (sark.) Lateinbuch schon reichen…
„Ich glaube Dohr wird das sicher gemacht haben“
Ich antworte: Was, ich? Ich habe doch keinen Dachschaden… oder, naja….zumindest wollte ich das so gesagt haben….
Mutig beginne ich Freestyle zu übersetzen:
„Cäsar wird wegen den Galliern sein eigenes Leben erst schätzen?“
„Hah! Das ich nicht lache, ist Deutsch überhaupt deine Muttersprache? Ich möchte dich nicht aus der Klasse entfernen, dafür musst du halt einmal was lernen!
Außerdem, wann kann ich dein verbessertes Schularbeitenheft nehmen, sonst wird kein Zeugnis dir gegeben!“
Mein Blutdruck steigt auf 180 und dadurch redete ich dann sehr hastig:
„Niemand spricht diese Sprache mehr,
auch nicht der Papst der Feine Herr.
Manchmal zwar den Urbi et Orbi- Segen,
Doch trotzdem wird niemand mehr in dieser Sprache reden.
Oder wie man es auf Lateinisch sagt…. zu reden pflegen.“
Sie merken schon wie unnötig kompliziert,
und nach genau diesem Motto wird auch dekliniert.
Kannst du einmal den Ablativ oder Genitiv nicht,
so bist du sofort und auch für immer der grammatikalische Bösewicht.
Ich denke mir: Was mache ich hier? Wieso tue ich mir das an? Es gibt so viele Fächer, die besser ich kann, warum einen Zweig wählen mit Latein?
„Sagt, denkt ihr nicht an eure Karriere, macht doch besser eine Lehre. Wenn ihr das ganze Jahr macht Fortschritt kein, sucht euch doch eine Schule ohne Latein“
Und Sie Dohr, müssen gar nicht so blöd lachen und dabei den Tisch anstarren, als nächstes geht es nämlich Ihnen wegen der nicht gebrachten Hausübungen an den Kragen.“
Wütend stand ich auf und schlug auf den Tisch: „Frau Professor so sicher nicht!“
Das erste Mal stand ich dem Endgegner so direkt gegenüber und wusste, dass dies das Ende war…wie im Lateinbuch… nur noch viel trüber…
Sie war so aufgebracht, man hört minutenlang noch die Pulsuhr wegen erhöhter Herzfrequenz bimmeln…..
Oh, ist da etwa mein Wecker am Klingeln?
Als ich an diesem Morgen aufwachte und glücklicherweise feststellen konnte, dass alles nur ein Traum war, und auf meinem Grabstein nicht stehen würde „Tod durch Lateinaufstand“, ging ich beruhigt ins Badezimmer…
Ich schaltete meinen Podcast ein, in welchem es um die Entstehung der romanischen Sprachen geht, leitete Stilmittel, welche ich für den Deutschunterricht brauchte ganz locker vom Lateinischen ab, entwaffnete im Schulbus den ein oder anderen Mitschüler mit einem lateinischen Zitat und dachte geheim: Super, heute erste Stunde Latein.
Text von Markus Dohr (8b)
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