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EU – Projekt 8b

Welchen Preis sind wir bereit zu zahlen? 

Das Land der Berge, das Land am Strome, das Land der immerwährenden Neutralität oder doch nicht? Denn genau diese wurde in den letzten Wochen so heiß diskutiert wie noch nie zuvor. Vor nun knapp einem Monat hat sich die militärische Lage Europas, dem sonst so sicheren Kontinent, um 180 Grad gewendet: In einem Nachbarstaat der EU, der Ukraine, herrscht bitterlicher Krieg. So wächst auch in Österreich die Angst bei möglichen zukünftigen Auseinandersetzungen wie die Ukraine momentan allein dazustehen, ohne die helfende Hand der Nato.  

Nicht nur in Österreich auch in vielen anderen bündnisfreien Staaten wie Finnland oder Schweden wird der Ruf nach einem Anschluss an die Nato oder nach einer EU-Armee immer lauter. Neben den vielen Hilfsaktionen kündigten so gut wie alle Staaten Europas an, das Budget für das eigene Militär deutlich zu erhöhen. Es werden allein in Deutschland 100 Milliarden Euro in die Aufrüstung der Bundeswehr gesteckt und von den USA ist hier gar nicht zu reden. Aber ist dies wirklich die richtige Strategie? Sollte man nicht besser darüber nachdenken, wie es zu diesem Krieg kommen konnte und wie man dann das Geld besser investieren könnte?  

Einerseits löste der Einmarsch der russischen Truppen in der Ukraine Empörung aus und schien eine Überraschung zu sein, doch andererseits kursieren schon seit Monaten Bilder und Nachrichten von der Aufstockung der Truppen an der Grenze und einem möglichen Krieg in den Medien. Zudem ist es schon längst kein Geheimnis mehr, dass sich Putin nach einem neuen Großreich der ehemaligen Sowjetunion sehnt. Doch keiner wollte das wahrhaben, was am 24.02.2022 Realität wurde. Keiner wollte wahrhaben, dass auch wir, Europa, eine Mitschuld haben. Durch die Zahlungen für Gaslieferungen und andere Rohstoffe finanzierten europäische Staaten schon seit Längerem das russische Militär und gaben Putin Macht. Genau diese Macht, die Putin über Europa und jeden Einzelnen hat, ermöglicht es ihm, ein rigoroses Regime zu führen. Europa bietet Putin eine gewisse Angriffsfläche, die er nutzen kann. Und was ist die Reaktion darauf? Auch wir stecken Milliarden über Milliarden in die Aufrüstung der einzelnen Länder und debattieren darüber, ob wir noch ein Militärbündnis gründen sollen. Wir wollen uns mehr Macht verschaffen, indem wir aufrüsten. Wäre es nicht besser, Putin seine Macht nach und nach wegzunehmen? Durch eine größere Unabhängigkeit Europas und der ganzen Welt von der Russischen Föderation wird auch die Macht Putins über alle kleiner. 

Anstatt Gelder, die genutzten werden könnten, um hungernden Menschen zu helfen, in Waffen zu stecken, sollte vermehrt darüber nachgedacht werden, wie Konflikte in Zukunft vermieden werden könnten. Wir Menschen haben uns revolutioniert, werden vermeintlich immer schlauer und greifen doch immer auf die gleichen veralteten Instrumente zurück, um einen Konflikt zu beseitigen: Waffen, Krieg und die miteingehende Zerstörung. Millionen von Menschen sind bereits aus der Ukraine geflüchtet. Die Zerstörung, die in den vielen Bildern zu sehen ist, ist erschütternd. Sollte jetzt wirklich darauf gesetzt werden für den Fall der Fälle gewappnet zu sein? Eine gewisse Abwehr ist natürlich wichtig, aber dies müsste für Österreich, ein fast zur Gänze von Nato-Ländern umgebener Staat, nun nicht die größte Sorge sein. In der Europäischen Union und auch ganz Europa muss eine gemeinsame Strategie gefunden werden, um unabhängiger von Großmächten zu werden, um so die Sicherheit in ganz Europa aufrecht halten zu können. Dafür muss viel getan werden, auch von jedem einzelnen europäischen Bürger. Wir sind einen gewissen Wohlstand gewohnt und kostengünstige Preise. Wenn wir aber in Sicherheit leben wollen, wird es künftig teurer werden, mit dem Auto zur Arbeit zu fahren oder einen Städtetrip zu machen. Jedoch sollte dies ein Preis sein, den wir alle bereit sind zu zahlen, um unsere Sicherheit aufrecht zu erhalten.  

Laura Farmer, 8b 

Seitenumbruch 

In der Ukraine herrscht Krieg. Europäer und Europäerinnen hatten sich in Sicherheit gewiegt. Krieg, das wird nicht passieren, schließlich wurde aus der Vergangenheit gelernt. Die Medien sagen etwas anderes. Bilder von Truppen in Kiew, der Hauptstadt der Ukraine, und zerstörten Wohngebieten gehen um die Welt. In Europa herrscht nach 75 Jahren Krieg. Erneut. Die Welt hätte sich weiterentwickelt wurde gesagt, habt keine Angst, und doch regiert nun Schrecken.  

Auch in Österreich zeigt sich die Unruhe. Ein neutrales Land, das jetzt zitternd auf einem Stuhl sitzen muss und zusehen kann wie andere Länder helfen, oder eben nicht. Kein Wunder also, dass es uns da aus den Stühlen haut. Schließlich kann man nicht ruhig bleiben. Doch wie können wir helfen? Wenn wir nicht helfen, gefährden wir unsere Sicherheit? Österreichs Heer hat ein paar wenige Soldaten, wenn man es mit anderen Ländern vergleicht, und trotzdem machen wir den Mund auf? Ja, Taten zählen mehr als tausend Worte, was aber, wenn man nicht mehr als Worte geben kann? Österreich wurde für seine Aussagen zu dem Ukraine- Krieg stark kritisiert. Und obwohl weder Verteidigung noch Angriff für Österreich möglich wären, machen wir deutlich, dass Krieg und ein Verstoß gegen das Völkerrecht ganz und gar nicht in Ordnung sind.  

Zurückhalten geht nicht. Ganz Europa bekommt den Krieg zu spüren, sieht man ihn nicht in den Medien, zeigen die Flüchtlinge in der Stadt wie ernst die Situation ist. Ein Kind im Supermarkt, welches sich nicht verständigen kann, der Vater, der verzweifelt versucht auf Englisch mit Unbekannten zu sprechen, um ihn im Gemenge der Menschen an der Kasse wiederzufinden. Die schöne Kleidung, die sie trugen, die auf das Leben hinweist, dass sie in ihrer Heimat hatten, und die Hilflosigkeit in ihren Augen, die zeigt, was sie verloren haben. Ihr Haus, ihr Leben, das sie sich aufgebaut haben, aber so viel mehr. Ich bin 18, meine größte Sorge beschränkt sich auf die Schule – ein Privileg, das ist mir bewusst. Das Kind, das geflüchtet ist, ist 6, und was es durchmacht, möchte man sich am liebsten gar nicht vorstellen.  

Zurückhalten geht nicht, wegen dem oben genannten Beispiel und allein der Vorstellung, dass es bei uns auch so sein könnte. Alleine die Vorstellung reicht, um einem einen Schauer den Rücken hinunter zu jagen. Österreich ist in der Mitte Europas und somit unausweichlich im Mittelpunkt des Geschehens. Die Flieger, die in der Ukraine Hilfe leisten, fliegen über unser Land, und die Flüchtlinge, die nach Deutschland wollen, haben Österreich zu durchqueren. Nichts führt an uns vorbei. Sicherheit? Wer ist heute schon sicher? Eine kleine Fehlkalkulation und ein Atomkraftwerk könnte das Leben in Österreich grundlegend verändern. Sicher? Sicher ist schon lange relativ.  

Wir sind ein neutrales Land, aber unsere Meinung nicht. Kriege sollen nicht geführt werden. Unsere Sicherheit kann nur gewährleistet werden, wenn in der Ukraine kein Krieg mehr herrscht, Geld und Macht nicht über Frieden regieren und Liebe über Hass triumphiert.  

Sicher sein, das geht heute nicht mehr. Aber sich sicher fühlen, das kann man und muss man, um nicht der Angst die Überhand zu überlassen.  

Lara Burgstaller, 8b 

Seitenumbruch 

Wie sieht es mit Österreichs Sicherheit innerhalb Europas aus? 

Soll an der Neutralität festgehalten werden? 

Die barbarischen Angriffe russischer Truppen auf ukrainische Städte und Wohnviertel, die tausende Tote, sowohl unter Soldaten als auch unter Zivilisten gefordert haben, machen uns Menschen wieder einmal ganz deutlich, dass wir uns dieser Tage in ganz Europa nicht in Sicherheit wiegen können und dürfen. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine vor vier Wochen führt in vielen Ländern zu Debatten über die eigene Sicherheitspolitik. So auch in Österreich. Einerseits werden Stimmen laut, die die Neutralität Österreichs anzweifeln und gerne aufkündigen würden. Andererseits fordern immer mehr Menschen, sich noch intensiver zur Neutralität zu bekennen. Nachdem Wladimir Putin die Idee einer ukrainischen Neutralität nach österreichischem Vorbild ins Spiel brachte, wird in unserem Land genau diese heiß diskutiert. Sollen wir diese Bündnisfreiheit wirklich aufgeben? Bedeutet Neutralität auch Sicherheit? 

Als ob in den letzten zwei Jahren nicht schon genug Probleme aufgetreten sind, die es zu bewältigen gilt: Nein, es wird noch eines draufgesetzt. Die nie enden wollende Corona-Pandemie, mit den damit verbundenen On/Off Maßnahmen, haben schon große Risse in unserer Seele hinterlassen. Jetzt müssen wir uns auch noch um die Sicherheit in unserem Land Sorgen machen. Denn eines steht ganz klar fest, in diesen Tagen ist auch Österreich keine Sicherheitsinsel mehr innerhalb Europas. Viele Menschen sagen, dass uns unsere Neutralität nicht mehr ausreichend Schutz vor militärischen und wirtschaftlichen Angriffen bietet, und fordern einen Bündnisbeitritt zur NATO. Hier muss man ganz klar sagen, dass man am Beispiel der Ukraine sehen kann, was passiert, wenn die Integrität eines Staatsgebietes nicht respektiert und einfach überfallen wird: Man ist bei seiner Verteidigung ganz auf sich alleine gestellt. 

Man darf aber auch nicht übersehen, dass Österreich seit seinem EU-Beitritt eine gemeinsame Außen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik mit den anderen EU-Mitgliedsstaaten betreibt und nicht im Stich gelassen werden kann. Somit steht der Neutralität nichts im Wege. Hier muss man auch sagen, dass diese Neutralität einem Großteil der Österreicherinnen und Österreicher sehr wichtig ist. Denn der in der Verfassung verankerte Teil, sich an keinen Kriegen und militärischen Bündnissen zu beteiligen und keine fremden Truppenstationierungen zuzulassen, ist für Herrn und Frau Österreicher von enormer Bedeutung, daran gibt es keinen Zweifel. Die Aufrechterhaltung der Neutralität, keinen NATO-Beitritt und wirtschaftliche Stabilität sind nur ein paar von vielen Faktoren, die konkret dazu beitragen können, um weiterhin in Frieden in Österreich leben zu können. 

In den vergangenen Wochen fragten sich viele Menschen in Österreich, ob es denn so klug war, Russland so öffentlich zu kritisieren und es nicht vielleicht besser gewesen wäre, sich als neutraler Staat, als Friedensvermittler auf neutralem Boden, anzubieten. An dieser Stelle muss man festhalten, dass viele Menschen in unserem Land die Wut Putins fürchten und dessen nukleare Drohungen Wirkung zeigen. Wirklich niemand wünscht sich einen Atomkrieg zwischen der Nato und Russland. Man kann nur hoffen, dass es zu keinem Atomkrieg in Europa kommt. Denn dies würde ein grausames Szenario bringen und definitiv den Dritten Weltkrieg bedeuten, der viele von uns auf grausame Weise auslöschen würde.  

Fakt ist, „sicher“ sind wir leider schon lange nicht mehr. Denn solange es Atommächte und „Verrückte“ wie Russland und Wladimir Putin gibt, wird niemand auf der Welt gänzlich sicher sein. Hier muss man auch festhalten, dass Wladimir Putin nicht der letzte Präsident sein wird, der seine Unberechenbarkeit und Skrupellosigkeit ausspielen wird, um seine Ziele zu erreichen. Folglich kann man nur hoffen, dass er zur Vernunft kommt und seinen Angriffskrieg so schnell wie möglich beendet und seine nuklearen Drohungen nicht wahr macht. Denn ein Atomangriff auf die Ukraine, würde sich auch unmittelbar gesundheitlich und wirtschaftlich auf uns Österreicher auswirken – egal, ob neutral oder nicht.  

Leonie Kreiner, 8b 

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